Montag, 13. April 2009

Semana santa - Osterwoche...anstrengend, anstrengend... aber schön!!

Die wohl wichtigste und anstrengendste Woche des Jahres ist die Osterwoche. Bei uns gab es wie in Österreich Ferien, jedoch gab es Montag, Dienstag und Mittwoch drei freiwillige Ostertage für Kinder bis 12 Jahre. In diesen drei Tagen erfahren sie auf meistens spielerische Weise oder in Gesprächsform Wichtiges über die Passion und Auferstehung Christi. Es kamen ungefähr 150 Kinder, die den ganzen Vormittag über das Oratorium belagerten und die es zu unterhalten galt.



Am Gründonnerstag wurde dann die sogenannte Fußwaschung nachgespielt. 12 Männern wurde, nachdem sie gebeichtet hatten, während der Messe vom Padre die Füße gewaschen, genauso, wie es Jesus mit seinen Jüngern gemacht hat. Erfreuliche Bemerkung nebenan: von den 12 Aposteln waren zwei von der Fußballliga, die sich dazu bereiterklärt hatten uns dabei zu helfen.










Höhepunkt der Osterwoche: Karfreitag mit dem nachgespieltem Kreuzweg. An diesem Tag ist es in Mexiko der Brauch, die Passion Christi mit Schauspielern nachzuspielen. Die Salesianer waren die Ersten, die damit in Tijuana angefangen haben und jedes Jahr wächst die Zuschauerschaft und das Interesse der Leute.
Dieses Jahr war es an mir Jesus Christus zu spielen und nach ungefähr zweimonatigen Proben war es endlich soweit. Um 11 Uhr vormittags begann der Kreuzweg mit dem Urteil Pilatus über Christus und danach musste ich, mit dem Kreuz auf den Schultern durch die Straßen Tijuanas gehen. Wir passierten die Kreuzwegstationen, die an den Häusern angebracht waren und über 1000 Personen sahen, wie Christus von den Soldaten geschlagen, vom Volk beschimpft und von seiner Mutter Maria beweint wurde. Auch die drei Stürze unter der Last des Kreuzes waren Teil der Prozession. Zweimal stürzt Jesus ohne das Kreuz fallen zu lassen, jedoch beim dritten Fall, geht er zu Boden und mit ihm das Kreuz. ( Bemerkung: Ich bin wirklich böse hingefallen, aber das war alles geprobt ^^)


Nach drei Stunden kehrt die Menge zurück. Schließlich wird Jesus gekreuzigt und es herrscht Stille, außer ein paar weinende Frauen (nicht Teil des Drehbuchs) hört man nur die Schmerzens- und Verzweiflungsschreie Christus: „Mein Gott, warum hast du verlassen“. Alle knien vor dem Gekreuzigten, ungefähr 1000 Personen, die sehen wie Jesus stirbt und unsere Schuld mit sich trägt.

Für mich persönlich war es eine wunderschöne Erfahrung, eine neue Hürde und ein weiteres Kennenlernen meiner Grenzen. 3 Stunden trug ich das Kreuz, wurde von den Soldaten geschlagen, fiel dreimal und wurde gekreuzigt, „genau“ wie Jesus.
Weiters finden am Freitag noch die Anbetung des Kreuzes, ein kleines Theaterstück, das die Zeugen der Passion zeigt und am Abend ein Trauermarsch mit schwarz gekleideten Männer mit Kapuzen, die das Kreuz tragen und Trommel spielen statt.

Der Karsamstag wird hier in Mexiko viel größer gefeiert als in anderen Teilen. Es wird nämlich die Auferstehung schon am Samstag abends gefeiert und auch die Entzündung der Osterkerze in einem großen Lagerfeuer ist für uns eher ungewöhnlich. Danach folgt eine Messe mit sieben Lesungen und der Segnung des Wasser, das viele Leute mitbringen um es segnen zu lassen.




Der Ostersonntag ist eigentlich ruhig und gleicht fast einem normalen Sonntag, bis auf das, dass die Kapelle mit unzähligen Blumen geschmückt ist.















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