Donnerstag, 23. April 2009

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Montag, 13. April 2009

Semana santa - Osterwoche...anstrengend, anstrengend... aber schön!!

Die wohl wichtigste und anstrengendste Woche des Jahres ist die Osterwoche. Bei uns gab es wie in Österreich Ferien, jedoch gab es Montag, Dienstag und Mittwoch drei freiwillige Ostertage für Kinder bis 12 Jahre. In diesen drei Tagen erfahren sie auf meistens spielerische Weise oder in Gesprächsform Wichtiges über die Passion und Auferstehung Christi. Es kamen ungefähr 150 Kinder, die den ganzen Vormittag über das Oratorium belagerten und die es zu unterhalten galt.



Am Gründonnerstag wurde dann die sogenannte Fußwaschung nachgespielt. 12 Männern wurde, nachdem sie gebeichtet hatten, während der Messe vom Padre die Füße gewaschen, genauso, wie es Jesus mit seinen Jüngern gemacht hat. Erfreuliche Bemerkung nebenan: von den 12 Aposteln waren zwei von der Fußballliga, die sich dazu bereiterklärt hatten uns dabei zu helfen.










Höhepunkt der Osterwoche: Karfreitag mit dem nachgespieltem Kreuzweg. An diesem Tag ist es in Mexiko der Brauch, die Passion Christi mit Schauspielern nachzuspielen. Die Salesianer waren die Ersten, die damit in Tijuana angefangen haben und jedes Jahr wächst die Zuschauerschaft und das Interesse der Leute.
Dieses Jahr war es an mir Jesus Christus zu spielen und nach ungefähr zweimonatigen Proben war es endlich soweit. Um 11 Uhr vormittags begann der Kreuzweg mit dem Urteil Pilatus über Christus und danach musste ich, mit dem Kreuz auf den Schultern durch die Straßen Tijuanas gehen. Wir passierten die Kreuzwegstationen, die an den Häusern angebracht waren und über 1000 Personen sahen, wie Christus von den Soldaten geschlagen, vom Volk beschimpft und von seiner Mutter Maria beweint wurde. Auch die drei Stürze unter der Last des Kreuzes waren Teil der Prozession. Zweimal stürzt Jesus ohne das Kreuz fallen zu lassen, jedoch beim dritten Fall, geht er zu Boden und mit ihm das Kreuz. ( Bemerkung: Ich bin wirklich böse hingefallen, aber das war alles geprobt ^^)


Nach drei Stunden kehrt die Menge zurück. Schließlich wird Jesus gekreuzigt und es herrscht Stille, außer ein paar weinende Frauen (nicht Teil des Drehbuchs) hört man nur die Schmerzens- und Verzweiflungsschreie Christus: „Mein Gott, warum hast du verlassen“. Alle knien vor dem Gekreuzigten, ungefähr 1000 Personen, die sehen wie Jesus stirbt und unsere Schuld mit sich trägt.

Für mich persönlich war es eine wunderschöne Erfahrung, eine neue Hürde und ein weiteres Kennenlernen meiner Grenzen. 3 Stunden trug ich das Kreuz, wurde von den Soldaten geschlagen, fiel dreimal und wurde gekreuzigt, „genau“ wie Jesus.
Weiters finden am Freitag noch die Anbetung des Kreuzes, ein kleines Theaterstück, das die Zeugen der Passion zeigt und am Abend ein Trauermarsch mit schwarz gekleideten Männer mit Kapuzen, die das Kreuz tragen und Trommel spielen statt.

Der Karsamstag wird hier in Mexiko viel größer gefeiert als in anderen Teilen. Es wird nämlich die Auferstehung schon am Samstag abends gefeiert und auch die Entzündung der Osterkerze in einem großen Lagerfeuer ist für uns eher ungewöhnlich. Danach folgt eine Messe mit sieben Lesungen und der Segnung des Wasser, das viele Leute mitbringen um es segnen zu lassen.




Der Ostersonntag ist eigentlich ruhig und gleicht fast einem normalen Sonntag, bis auf das, dass die Kapelle mit unzähligen Blumen geschmückt ist.















Finalspiele der Erwachsenenliga, Bauarbeiten im Oratorium und Besuch des Regierenden von Baja California

Hallo liebe Leute, die ihr alle mit großem Interesse meinen Blog lest.
Es tut mir sehr leid, dass ich schon ewig nichts mehr geschrieben habe, aber die Vorbereitungen für Ostern waren sehr zeit- und arbeitsintensiv und es wurde mir ein freier Tag gestrichen, um die Arbeiten für die Feiertage fertigzustellen.




Noch eine Woche vor Palmsonntag fanden hier im Oratorium die Finalspiele der Erwachsenenliga statt, wo es natürlich voll zur Sache ging, da der mexikanische Ehrgeiz oft oder fast immer gegen einen geht, nämlich gegen den Schiedsrichter, und so gab es hier fast eine heftige Schlägerei, weil einige Spieler die Entscheidung des Schiedsrichters nicht akzeptieren wollten.














Jedoch wurde das Turnier ruhig beendet und der Sieger der letzten drei Jahre gewann die Liga ein viertes Mal. Dies ist aber für die anderen Mannschaften ein großer Motivationsschub, da sie in der neuen Spielsaison wieder versuchen werden „Monarcas“ (die Monarchen) vom Thron zu stoßen.


Zurzeit befindet sich das Oratorium in einem großen Wechsel, da wir durch die Spendenaktion von OXXO Geld für den Bau der Außenmauer bekommen haben und nun fleißig gearbeitet wird. OXXO ist eine Firmenkette, die an fast jeder Ecke Tijuanas ihre Geschäfte hat und ist vergleichbar mit einem Tankstellenshop, jedoch ohne Tankstelle.Um euch meinen Verschleiß an Schuhmaterial zu zeigen, der durch die Bauarbeit im Oratorium, zustande kommt habe ich auch davon einige Fotos für euch. Ich habe seit September zwei Paar Schuhe so richtig vernichtet, das heißt mit Löchern und allem was dazu gehört. Weitere zwei Paar sind schon ziemlich schmutzig und werden auch bald ihren Weg in den Schuhhimmel antreten.

Und nicht nur von OXXO, sondern auch von der Regierung Baja Californias hat das Projekt im letzten Monat eine Menge Geld bekommen, um einen ungefähr vier Jahre alten Traum zu verwirklichen. In meinem Oratorium San José Obrero wird die Regierung :

  • ein Schulgebäude mit 18 Klassenräumen errichten
  • 3 Basketballplätze errichten
  • sie wird den Kanal betonieren, da dieser bei starkem Regen in Gefahr schwebt einzustürzen
  • es wird eine Art Parkbereich mit Spielmöglichkeiten für kleinere Kinder, einer Fahrradstrecke und Sitzmöglichkeiten für die Eltern errichtet
  • Es wird ein Auditorium, also ein Hörsaal erbaut werden, in welchen man auch Filme zeigen kann und Sitzung abhalten kann
  • es wird ein Hauptplatz für das Oratorium gebaut werden
  • und außerdem hat uns das Sportministerium einen Skatepark und Sportmaterial geschenkt

Um dieses Projekt feierlich an uns zu übergeben, bekamen wir Besuch vom Regierenden Baja Californias, dem Bürgermeister Tijuanas und dem Sekretär des Regierenden. Das Treffen fand in unserem Haus statt und insgesamt waren ungefähr 600 Leute anwesend, davon 400 Kinder.Für mich war das Ganze eine ziemlich coole Sache, da mein Padre schon einige Stunden dort sein musste um alles zu organisieren und die Sekretärin und ich an diesem Tag fünf Busse organisiert haben und die Verantwortung über 300 Kinder hatten. Aber alles hat super funktioniert und der Traum ist in Erfüllung gegangen.








Abseits der ganzen Sonderveranstaltung geht jedoch das tägliche Leben im Oratorium weiter, und damit auch die Arbeit mit der Fußballauswahl.

Langsam aber doch erkennt man die Früchte unserer Arbeit, da sich in den Festivitäten der Osterwoche viele Burschen der Liga und vor allem der Auswahl integriert haben.

Diese Veränderung macht mich persönlich besonders glücklich, da ich sehe, dass meine Arbeit doch Sinn hat und es etwas gebracht hat ständig präsent zu sein und die Jugendlichen einzuladen. Außerdem ist das eine Sache, die den vorherigen Volontären nicht gelungen ist, und das macht mich besonders stolz.


Last but not least VIELEN VIELEN DANK an das Don Bosco Gymnasium und ganz speziell an Pater Wöss, Beatrix Dillmann und Ernst Wailzer für die Fußballtrikots und Fußbälle. DANKE FÜR EUER ENGAGEMENT